Kuhn, Sascha
Unter anderem durch die Digitalisierung hat sich die Durchführung von Interviews und anderen Methoden der Personalarbeit in den vergangenen Jahren stark verändert. Hinzu kommt ein veränderter rechtlicher Rahmen: Durch die im Jahr 2018 anwendbar gewordene Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und das sie ergänzende deutsche Bundesdatenschutzgesetz sind die datenschutzrechtlichen Anforderungen präzisiert worden, denen die Personalarbeit genügen muss. Dafür ist es unerheblich, ob sich um ein Interview oder anderes Verfahren zur Personalauswahl oder im Zuge einer Potenzialanalyse handelt. Rechtlich ist hier zwischen den grundsätzlichen Zulässigkeitsanforderungen der materiellen Datenerhebung und der Art der Datenerhebung (zum Beispiel in Videokonferenzen) zu unterscheiden. Auch die Involvierung von Personalberatungsunternehmen in Interviewprozessen und das sogenannte Pre-Employment-Screening bringen datenschutzrechtliche Herausforderungen mit sich. Teilnehmende an diesem Vortrag sollen ein geschärftes Bewusstsein für die datenschutzrechtlichen Fallstricke im Bereich der Personalarbeit gewinnen – aber auch realisieren, dass man vor Datenschutzrecht keine Berührungsängste zu haben braucht.
